Unsere Vereinsgeschichte

Traditionen

Kinder waren immer ein fester Bestandteil des Gesellschaftslebens.  1965 war es soweit, dass auf Initiative von Thea Anton für die vielen kleinen Ströpp der Änze Kääls ein Kindertanzcorps gegründet wurde. Seitdem ist der „Püngel Flüh“ eine gute und bekannte Anlaufstelle für die kleinsten Karnevalisten, und wenn sie dann den Kindertanzschuhen entwachsen sind, lockt der fast schon automatische Weg ins Jugendtanzcorps und danach in die Burgwache. Der Erfolg auf den Sitzungen ist garantiert.

Die Mitgliedschaft in den Änze Kääls war in der ersten Zeit reine Männersache, obwohl die Frauen (fast) immer mit dabei waren. Während seiner Präsidentschaft führte Hans Klinkenberg (1974-1977) die aktive Mitgliedschaft für Frauen in der Gesellschaft ein.

Ein Karnevalsverein braucht als äußeres Erscheinungsbild selbstverständlich eine Uniform. Die Uniform der Änze Kääls bestand im Ursprung, einheitlich seit 1939, aus einer weißen Hose, einer schwarzen Uniformjacke und der schwarz-weißen Vereinsmütze. Zum 50jährigen Vereinsjubiläum 1976 wurde von Hans Klinkenberg eine neue Vereinsuniform eingeführt mit schwarzer Hose, Dinnerjacket und Schiffchen. Erst Mitte der 1990er Jahre fand man nach einiger Diskussion zu den ursprünglichen Uniformen zurück und kreierte darüber hinaus einige Jahre später eine diesem Aussehen angepasste Damenuniform.

In der Tradition der Änze Kääls ist die Geselligkeit fest verankert. Im Laufe der Jahre kamen zu den traditionellen Monatsversammlungen und Karnevalssitzungen einige Feste hinzu. So wurden und werden nach Möglichkeit das ganze Jahr über Veranstaltungen wie Vereinsausflug, Weihnachtsfeier, Spieleabend, Seniorennachmittag, Sommerfest etc. angeboten. Der Karneval steht natürlich überall im Mittelpunkt.

Eine Gruppe mit Tradition ist mittlerweile auch das „Wurringer Buure Schnäuzerballett“. Es wurde 1977 von Thea Anton gegründet, um tanzfreudigen Damen die Gelegenheit zu geben, in karnevalistischem Outfit ihre Künste zu zeigen. Über Jahrzehnte sind die „Schnäuzer“, unterstützt durch Nachwuchstänzer, nunmehr aktiv.

Apropos Tradition: Die Gesellschaftsmitglieder lassen es sich nicht nehmen, ihren jeweiligen Prinzen nach Kräften zu unterstützen. Dazu gehört, dass die Damen für Prinzenmütze und Federn sammeln, die Herren legen für eine Überraschung als Dank an den Prinzen zusammen.

Tradition braucht Veränderungen

Das Festkomitee Worringer Karneval und die Prinzengesellschaft Änze Kääls bescherten den Jecken auf Weiberfastnacht 1977 eine Neuerung im Worringer Karneval.  Erstmals eröffnete Harry Krusche als amtierender Prinz den Straßenkarneval. Vor einer großen Menschenmenge erfolgte um 11 Uhr und 11 Minuten die Eröffnung auf dem Zillikensplätzchen, die mittlerweile zur Tradition geworden ist.

Im Jahre 1983 stellte die Änze Kääls mit ihrem Prinzen Michael I. wieder den Prinzen im Worringer Karneval. Als Michael I. regierte Michael Ludes, seit 1977 Präsident der Gesellschaft, das närrische Volk und zog als erster Prinz in das neugebaute Vereinshaus ein. Michael führte die Gesellschaft auch nach seiner Regentschaft mit Umsicht und großem Tatendrang weiter.

Auf in die Neuzeit

Im Jahre 1989 stellten die Änze Kääls einen weiteren Prinzen im Worringer Karneval: Prinz Rolli I. (Rolf Jansen), der seine Narren mit viel Witz und noch mehr Elan durch die „Tollen Tage“ führte.

Im gleichen Jahr legte Michael Ludes sein Amt nieder und war bis dahin der am längsten amtierende Präsident der Gesellschaft nach dem Kriege.

Nach dem Prinzenjahr von Rolf Jansen und dem Rücktritt von Michael Ludes wählte die Gesellschaft 1989 den langjährigen Geschäftsführer Heinz Pesch zum Präsidenten. Heinz begann mit Elan, die Gesellschaft neu zu formieren.

Von außen herangetragen geschah dann etwas, was man sich seit dem Kriegsende eigentlich nicht mehr vorstellen konnte. 1991 wurden alle Rosenmontagszüge und sonstige öffentlichen Veranstaltungen aufgrund des Golfkrieges und den zu befürchtenden Gefahren abgesagt. Dies war für alle Karnevalisten eine deprimierende Session. Trotzdem versuchte man das Beste daraus zu machen. Viele Narren organisierten spontan „ihren“ Rosenmontagszug mit dem Ergebnis, das sich in der Ortsmitte mehrere kleine Umzüge trafen.

Das Vereinsleben ging trotzdem weiter. Der Vorstand der Änze Kääls setzte sich zusammen und kam zu dem Entschluss, dass noch mehr für die Jugend getan werden sollte. Es wurde eine Jugendgruppe gegründet, die sich in ihrer Zusammenkunft den Namen „Junge Änze Kääls“ gab, was man schlicht und einfach mit „JÄK“ abkürzte. Die JÄK wurden ein fester Bestandteil des Gesellschaftslebens und motivierten Klein (Jäcke Früchtchen) und Groß (verdrüchte Früchte) den Gedanken fortzuführen.

Neben der Geselligkeit dachte der Vorstand auch an die Herausforderungen des Vereinslebens. Als erste Gesellschaft in Worringen und als Beispiel für andere wurde der Verein zum eingetragenen Verein und erlangte kurz darauf die Gemeinnützigkeit.

Die Änze Kääls feierten 1992 einen jecken Geburtstag, die Gesellschaft wurde 66 Jahre alt. Ein Festausschuss wurde gebildet, ein Orden entworfen und selbst gefertigt, ein Raum gemietet und schon hatten die Änze Kääls ein jeckes Fest, welches ausgiebig gefeiert wurde.

Seit Jahren gibt es im Worringer Karneval neben den normalen Gesellschaftssitzungen und den karnevalistischen Abenden des Männergesangsvereins noch weitere karnevalistische Veranstaltungen, wie Familienabende, Kindersitzungen und KKK-Frauensitzungen. Vereinzelt wurden auch Herrensitzungen in kleinem Rahmen (sprich in Gaststätten) veranstaltet. Als Alternative zu anderen Sitzungsformen überlegte der Vorstand, es mit einer Herrensitzung in größerem Rahmen zu versuchen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten gab der Erfolg der nächsten Jahre dem Vorstand in seiner Entscheidung Recht. Heute ist es für die Herren aus Worringen und Umgebung immer ein Erlebnis, diese Veranstaltung, bei der sie unter sich sind, zu besuchen.